Oktober

Die Zeit der bunten Blätter

Sonnenbrand und Hitzestress führten in diesem viel zu trockenem Sommer mancherorts zu vorzeitigem Blattfall, hier bei einer Zaubernuss (Hamamelis).
Die Herbstfärbung ist ein besonders schöner Aspekt im Gartenjahr. Gut also, wenn jetzt noch Blätter da sind. Durch die extreme Trockenheit in diesem Jahr haben leider viele Gehölze ihr Laub schon vorzeitig verloren. Eine Bewässerung im Sommer wäre hier sinnvoll gewesen.Entfernen Sie die bereits abgefallenen Blätter unter Ihren Obstbäumen. Viele Krankheiten überwintern an ihnen und infizieren von dort die Obstbäume im nächsten Jahr wieder, zum Beispiel Schorf (Apfel und Birne) oder Sprühfleckenkrankheit (Kirschen). Wenn dieses Laub mit Erde bedeckt wird, kann es auch kompostiert werden.Das gesamte andere Laub sollte nur noch vom Weg, aus der Dachrinne und dem Gartenteich entfernt werden. Ein Laubhaufen an der Hecke oder unter Ziersträuchern ist eine tolle Überwinterungshilfe für Insekten. Hat man sehr viel Laub, so kann man es in Säcken in der Laube “überwintern” lassen. Dann hat man im nächsten Jahr zur Gemüse-Pflanzzeit ein erstklassiges und zugleich kostenloses Mulchmaterial.Für Gehölze ist jetzt die richtige Zeit zum Pflanzen. Ein bisschen mehr Schatten im Garten dürfte das Gärtnern in Zukunft erleichtern – und vielleicht gibt es ja auch das eine oder andere vertrocknete Bäumchen zu ersetzen.

Beim Pflanzen von Obstgehölzen ist auf tiefgründige Bodenlockerung und gutes Substrat zu achten. Die Veredlungsstelle sollte über der Erde bleiben. Bei Wühlmausdruck pflanzen Sie die Obstbäume in einen Drahtkorb (www.wuehlmauskorb.de), dieser muss bis um den Stamm geschlossen werden. So bleiben die Wurzeln in Zukunft vor Fraß verschont. Frostempfindliche Arten wie Aprikosen, Nektarinen/Pfirsiche oder auch Brombeeren pflanzen Sie besser im Frühjahr. Kaufen Sie möglichst nur solche alten oder neuen Sorten, die sich in Ihrer Region bereits bewährt haben!

Beim Neukauf von Ziergehölzen achten Sie bitte auf einheimische Arten; vorzugsweise auf Blütensträucher mit einfachen, ungefüllten Blüten, damit unsere Insekten auch an den Pollen und den Nektar gelangen können. Die Auswahl ist hier größer geworden, da es von vielen beliebten Arten und Gattungen jetzt weniger stark wachsende Sorten gibt (unter 2 Meter), sodass wir in punkto Größe auch ohne einen Schnitt der Kleingartenordnung entsprechen. Auch bei den Rosen gibt es viele Sorten mit ungefüllten Blüten. Verschönern Sie auch damit den Garten und die Gemeinschaftsflächen, z.B. mit Großstrauch- oder Kletterrosen. Beim Pillnitzer Rosentag im nächsten Jahr gibt es ein tolles Sortiment zu sehen!

Lassen Sie Ihr Spätgemüse so lange wie möglich auf den Beeten und ernten Sie es nur für den unmittelbaren Verzehr. Lagergemüse (Möhren, Sellerie, Schwarzwurzel, Haferwurz, Rote Bete, Wurzelpetersilie) verträgt leichten Frost; und auch Salate, Kohlrabi, Chinakohl, Brokkoli und später Blumenkohl vertragen unter einem Schutzvlies bis -5 °C. Den Porree belassen wir noch bis in den November unter dem Insektenschutznetz (Lauchminierfliege).

©Jörg Krüger, Landesgartenfachberater