Februar

Vorfreude auf das neue Gartenjahr!

Die letzten Wintergemüse sollten jetzt verbraucht werden, u.a. Grünkohl. So bleibt noch genug Zeit zur Vorbereitung des Beetes für die nächste Kultur. Foto: Krüger

Die Tage werden wieder länger, der Frühling ist nicht mehr weit! In sonnigen Stunden zieht es uns in den Garten, und bei etwas Bewegung verfliegt auch die Kälte. So können wir jetzt anfangen, die Obstbäume auszulichten. Dazu entfernen wir alle Äste komplett, die sehr alt und krank sind, die sich kreuzen, die parallel oder nach innen wachsen. Nach dem Schnitt sollte kein Stummel stehen bleiben. Sprechen Sie im Zweifel Ihren Fachberater an oder besuchen Sie einen Obstbaumschnittkurs! Nach dem gleichen Prinzip können wir ebenfalls unsere Ziersträucher auslichten (außer Frühblüher).

Auch für den ersten Heckenschnitt ist Ende des Monats der richtige Zeitpunkt (der zweite Schnitt erfolgt Ende August). Dabei können alte, sparrige Hecken auch einmal kräftiger zurückgeschnitten werden. Nach dem folgenden, kräftigen Austrieb werden sie im Wuchs dichter und kompakter. Und die Höhe stimmt dann auch wieder.

Das angefallene Schnittmaterial muss nicht kostenaufwendig entsorgt werden. Man kann es als Unterbau eines neuen Komposthaufens, als erste Lage im neuen Hochbeet oder geschreddert als Mulchmaterial oder zum Wegebau nutzen. Oder man schichtet einfach einen Totholzhaufen: Viele Insekten und Kleintiere freuen sich über diesen Unterschlupf! So kann man auch auf Gemeinschaftsflächen neue Biotope anlegen!

Wenn wir die Fruchtfolge für dieses Jahr geplant sowie unser Saatgut besorgt und sortiert haben, können wir jetzt mit den ersten Aussaaten auf dem Fensterbrett beginnen. Paprika, Sellerie, Salat, Porree, Petersilie und frühe Sorten von Wirsing-, Weiß-, Rot- und Rosenkohl sind einige Beispiele. Die Auswahl sollte sich danach richten, was wir gerne und viel essen. Und Gemüse kann man nicht genug essen, so gesund wie es ist – dazu haben wir es noch super frisch und chemisch unbelastet. Eine Tatsache, die leider immer noch viel zu wenig Beachtung findet.

Viele Gärten und Gemeinschaftsflächen können mehr Farbe vertragen – Farbe in Form von Blüten! Das ist nicht nur eine Freude fürs Auge, sondern vor allem Nahrung für die wenigen noch vorhandenen Insekten. Und die wiederum werden dringend benötigt zur Aufzucht von Jungvögeln. Insofern ist es sehr sinnvoll, jetzt auf dem Fensterbrett auch viele Arten von einjährigen Blumen auszusäen, die wir ab Mai im Garten auspflanzen können – ins Staudenbeet, zwischen Gemüsepflanzen, auf Gemeinschaftsflächen oder auch separat im Topf vor der Laube.

Die überwinternden Blumenknollen von Dahlien, Gladiolen, Canna, Begonien usw. sollten regelmäßig begutachtet und angefaulte Teile aussortiert oder ausgeschnitten werden. Cannas, Gloxinien oder Begonien können jetzt auch schon in Töpfen im Warmen vorgezogen werden, bevor wir sie dann mit den einjährigen Blumen im Garten auspflanzen.

Glückliche Besitzer eines Gewächshauses können Ende des Monats schon Spinat oder Feldsalat aussäen. Die feinen Blattgemüse sorgen für eine erste frühe Ernte, bevor Tomaten, Gurken, Auberginen oder Paprika ihren Platz einnehmen. Vorher bitte an das gründliche Reinigen (Fitwasser) der Glasflächen und Rankhilfen denken.

Ich wünsche schöne erste Stunden im Garten! Und bitte die gärtnerische Weiterbildung nicht vergessen! Die Sächsische Gartenakademie hat tolle, kostenlose Angebote, die Sie auch hier finden: www.gartenakademien.de

©Jörg Krüger, Landesgartenfachberater